Betreuung und Beratung von Schwangeren und Risikoschwangerschaften:

Liebe Patientinnen, wir freuen uns mit Ihnen über Ihre Schwangerschaft und möchten Sie in dieser Zeit begleiten und unterstützen. Besonders in der Schwangerschaft ist ein gesunder Lebenswandel mit ausreichender Bewegung, gesunder Ernährung und Lebensführung sowohl für Sie, als auch für die Entwicklung Ihres Kindes sehr wichtig. Die Früherkennung von Erkrankungen ermöglicht es, Folgeschäden oder schwere Krankheitsverläufe zu vermeiden oder zu lindern. Dies gilt z.B. für die Erkrankung asymptomatischer Infektionen in der Schwangerschaft.

Wir werden uns während der Schwangerschaft zu regelmäßigen Kontrollen in der Praxis sehen, anfänglich alle 4 Wochen, später dann alle 2 Wochen und gegen Ende der Schwangerschaft ggf. auch häufiger. Natürlich kann von der normalen Planung immer individuell abgewichen werden. Sie bekommen von uns zu Beginn der Schwangerschaft in unserer Praxis eine Übersicht über den zeitlichen Ablauf der Termine und die geplanten Untersuchungen (Grafik). Wir bieten in unserer Praxis neben all denen in den Mutterschaftsrichtlinien vorgeschriebenen Untersuchungen weitere Vorsorgeuntersuchungen an.



Der Begriff Pränataldiagnostik bezeichnet verschiedene Untersuchungen, die in der Schwangerschaft durchgeführt werden, um gezielt nach Störungen in der fetalen Entwicklung zu suchen. 

Jede Schwangere in unserer Praxis wird in der Frühschwangerschaft über die Möglichkeiten der pränatalen Diagnostik aufgeklärt, gleichzeitig besteht aber auch ein Recht auf Nichtwissen und damit das Recht, diese Untersuchungen abzulehnen.  Neben der üblichen Mutterschaftsvorsorge nach den Mutterschaftsrichtlinien bieten wir folgende ergänzende Untersuchungen an:



Ersttrimesterscreening

Diese Untersuchung wird zwischen der 11+0 und 13+6. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Sie ermittelt die individuelle Wahrscheinlichkeit für das mögliche Vorliegen einer fetalen Chromosomenaberration, speziell einer Trisomie 21 (Down-Syndrom), 13 oder 18 bei Ihrem Kind.

Um diese Risikoberechnung durchführen zu können, werden folgende Untersuchungen durchgeführt:

1. Ultraschall (meist durch die Bauchdecke, in Einzelfällen auch von vaginal) mit Messung der sogenannten Nackentransparenz. Hierbei wird die Nackenfalte des Kindes ausgemessen, deren Breite Hinweise auf eine Chromosomenstörung, aber auch andere angeborene Erkrankungen geben kann. Außerdem wird nach morphologischen Auffälligkeiten beim Kind geschaut, wie z.B. Kopfform, Anlage des Gehirns und Bauch- und Rückenkonturen.

2. Blutentnahme bei der Mutter mit Bestimmung des Schwangerschaftshormons ß-HCG und des Proteins PAPP-A, die bei Chromosomenstörungen häufig auffällig sind.

Die Risikoberechnung wird anhand eines zertifizierten Computerprogrammes der Fetal Medicine Foundation Deutschland (www.fmf-deutschland.de) durchgeführt. Zusätzlich gehen noch z.B. Alter, Größe und Gewicht der Mutter in die Berechnungen mit ein.

Das Ersttrimester-Screening stellt also eine Risikoanalyse dar, die Ihnen jedoch keine absolute Gewissheit geben kann. Wenn sich im Ersttrimester-Screening eine normale Entwicklung des Kindes mit normalen biochemischen Parametern zeigt, kann hieraus geschlossen werden, dass das Risiko für eine Chromosomenstörung niedrig ist. Die Höhe des verbleibenden Risikos wird anhand von statistischen Berechnungen genau angegeben.          



Nichtinvasiver Pränataltest (NIPT)

Dieses Verfahren beruht auf der Tatsache, dass heutzutage aus mütterlichem Blut fetale DNA-Fragmente gewonnen werden können. Diese können dann auf Chromosomenabweichungen (wie die freien Trisomien 13, 18 und 21) untersucht werden. Seltene genetische Erkrankungen können allerdings nicht erkannt werden. Auf Wunsch kann hierbei auch das Geschlecht des Kindes mitbestimmt werden, welches ansonsten aber auch zeitnah im Ultraschall erkannt werden kann.

Die Erkennungsrate für die Trisomien 13 und 18 liegt bei diesem Test zwischen 80 und 90%, für die Trisomie 21 liegt die Erkennungsrate >90%.

Ein unauffälliges Testergebnis ist lässt aber nicht automatisch auf ein gesundes Kind schließen, da zahlreiche Fehlbildungen und andere genetische Erkrankungen beim NIPT nicht miterfasst werden.

Ein sinnvoller Einsatz des NIPT’s ist ihn nach einem grenzwertigen Ersttrimesterscreening (Risiko im intermediären Bereich) anzuwenden.

 

Ultraschalle (inclusive 3D)

Neben den 3 in den Mutterschaftsrichtlinien vorgeschriebenen Ultraschalluntersuchugen bieten wir Ihnen zusätzliche Ultraschalluntersuchungen an.





AK-Testungen auf Infektionserreger
:

Toxoplasmose

Der Erreger ist ein mikroskopisch kleiner Parasit (Toxoplasma gondii), der bei Tierkontakt z.B. Katzenkot, oder durch den Genuss von infizierten Nahrungsmitteln (rohes Fleisch) sowie bei der Gartenarbeit übertragen wird.

• Risiken in der Schwangerschaft:

Bei einer Erstinfektion mit Toxoplasmose kann es zur Übertragung auf das Ungeborene kommen. Das Risiko einer Schädigung des Kindes nimmt bis zum Ende der Schwangerschaft zu. Bei ca. 50% der Schwangeren liegt eine Immunität vor.

• Vorsichtsmaßnahmen:

1. Obst, Gemüse und Salat vor dem Verzehr gut waschen
2. Hände nach dem Zubereiten von rohem Fleisch oder der Gartenarbeit gut waschen
3. Bei Katzenhaltung nur Dosen- und Trockenfutter verabreichen. Außerdem sollte die Katzentoilette durch eine andere Person gesäubert werden


• Antikörper-Test:

Durch die AK-Untersuchung aus dem Blut wird der bestehende Immunstatus ermittelt, sowie eine Erstinfektion erkannt. Die Untersuchung wir bisher allerdings noch nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen.   


Cytomegalie

Die Infektion mit dem Cytomegalie-Virus ist eine weitverbreitete Infektion und gehört zu den häufigsten Infektionen in der Schwangerschaft. Ca. 60% der Frauen im gebärfähigen Alter hatten ein Cytomegalie-Virusinfektion durchgemacht, damit zwar keinen völligen Schutz, aber die für das Ungeborene schwere Erstinfektion kann nicht mehr vorkommen.

• Risiken in der Schwangerschaft:

Bei einer Erstinfektion kann es in ca. 10% zu einer schweren Schädigung des Kindes im Mutterleib kommen.

• Vorsichtsmaßnahmen:

1. Bei Kontakt mit Urin oder Speichel von Kleinkindern Hände gründlich mit Seife waschen
2. Falls der Partner Virusträger ist, oder der Infektionsstatus unbekannt ist, Kondom beim Geschlechtsverkehr benutzen.

• Antikörper-Test:

Es wird empfohlen bereits in der Frühschwangerschaft eine AK-Untersuchung aus dem Blut machen zu lassen. Die Untersuchung wird bisher allerdings noch nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen.     


Parvovirus B19

Die Ringelrötelninfektion wird durch den Parvovirus B 19 verursacht. Sie wird als Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Ca die Hälfte aller 20-30-jährigen Erwachsenen hatten eine Ringelröteln-Infektion und sind damit immun.

• Risiken in der Schwangerschaft:

Bei einer Ringelrötel-Infektion in der Schwangerschaft kann es zu schweren Folgen beim Kind kommen.

• Antikörper-Test:

Bestimmung der Immunitätslage aus dem Blut. Die Untersuchung wird bisher allerdings noch nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen.    

• Vorsichtsmaßnahmen:

Falls keine Immunität vorliegt Meidung von Infektionsquellen, z.B. bei Ringelröteln im Kindergarten kein Kindergartenbesuch des Geschwisterkindes.




Streptokokken-Test:

Die Besiedlung mit den Streptokokken-Bakterien der Gruppe B ist bei Menschen natürlich im Genital- und Darmtrakt und somit für Schwangere selbst ungefährlich. Unter der Geburt kann es zur Übertragung auf das Neugeborenen kommen, welche schwere Infektionen wie z. B.  Lungenentzündung erleiden können. Bei Vorliegen der Bakterien oder bei unbekanntem Streptokokkenstatus wird während der Geburt vorsorglich ein Antibiotikum gegeben.
Als Kontrolle kann ein Vaginalabstrich in unserer Praxis entnommen werden. Die Kosten hierfür werden von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen.




Keuchhusten-Impfung:

Keuchhusten wird durch Bakterien mittels Tröpfcheninfektion (Niesen, Husten) übertragen. 

Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt allen Schwangeren eine Impfung im letzten Schwangerschaftsdrittel (ab 28 SSW), damit es zu einer Übertragung der schützenden Antikörper auf das ungeborene Kind kommen kann (Nestschutz). Außerdem wird die Impfung aller Haushaltsmitglieder empfohlen (Vater, Großeltern, Geschwister etc.). Wir führen regelmäßige Impfungen durch, sprechen Sie uns gerne dazu an.



Geburtsvorbereitende Akupunktur

Die geburtsvorbereitende Akupunktur kann die Geburtsdauer (Eröffnungsperiode) verkürzen. Sie wird ab der 36+0 Schwangerschaftswoche 1x wöchentlich empfohlen. Die Kosten hierfür übernehmen die Kassen nicht.

 






 

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